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Schonungen: Einstimmig beschlossen – Grundschule für 7,75 Mio. Euro

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Schonungen: Die Erstklässler werden sich freuen: Wenn alles glatt läuft, werden sie noch in den Genuss der neuen Grundschule kommen. So viel stand am Ende der Sondersitzung zum Grundschulneubau fest. Mit der Fertigstellung der Vorentwurfsplanung durch das Architektenbüro SMP wurde eine wichtige Hürde genommen, freute sich Bürgermeister Stefan Rottmann. Schließlich bilden die Planunterlagen die Grundlage für den Zuschussantrag, der bereits bis Mitte November bei der Regierung von Unterfranken gestellt sein muss.

Im Hinblick auf die angespannte Haushaltslage und der nun geschätzten Kosten von 7,75 Mio. Euro für den Grundschulneubau, hoffen Gemeinderat und Bürgermeister nun auf einen möglichst hohen Zuschussanteil. Wenn gleich der Anteil der staatlichen Zuschüsse wohl nur die Hälfte der Gesamtinvestition ausmachen werden. Eigens für Grundschulen dieser Größenordnungen gibt es ein spezielles Raumprogramm mit detaillierten Vorgaben für die Anzahl von Klassenzimmern und deren Größen, das ausschließlich die Hauptnutzflächen fördert. Unberücksichtigt bleiben allerdings Mehrkosten für Außenanlagen, Zuwegungen und Erschließungen. Ohne das gesamte Ausmaß der Planungen und Kosten zu kennen, wurden bereits 7,2 Mio. Euro vor knapp einem Jahr durch den gemeindlichen Bauingenieur im Zuge der Haushaltsaufstellung für Erschließung, Außenanlagen und Gebäude geschätzt, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann und lobte die präzise Vorarbeit. Von Mehrkosten könne zu diesem Planungsstadium noch keine Rede sein, vielmehr eine detaillierte Auflistung aller zu erwartender Kosten. Wie detailliert die Kostenschätzung tatsächlich ist, zeigte Architektin Sonja Bernhardt dem Gemeinderat anhand einer 2,5 Meter langen Kostenaufstellung. Man habe sehr vorsichtig kalkuliert mit vielen Puffern und einer zu erwartenden Preissteigerung, erklärte Bernhardt.

Bürgermeister Stefan Rottmann erinnerte nochmals an die Entwicklungen zum Grundschulneubau: Der alte Gebäudekomplex am Schulweg sei stark in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig. Weil das Schicksal der Schule jahrelang ungeklärt war, wurden nur die notwendigsten Investitionen durchgeführt. Selbst Experten der Schulbehörden stuften eine Generalsanierung als „unwirtschaftlich“ ein und drängten auf einen Neubau. Die Suche nach einem neuen Standort gestaltete sich zunächst schwierig, erinnerte sich der Bürgermeister. Der Neubau sollte in räumlicher Nähe zum bestehenden Schulkomplex (Realschule) ‚an der Tann’ entstehen und das Grundstück im Eigentum der Gemeinde sowie ausreichend groß sein um Gebäude und einen attraktiven Pausenhof zu verwirklichen. Besonders auch die laufenden Kosten sprachen für den neuen Standort: Der Wegfall von Schranken- und Ampeldienst, sowie vieler Busfahrten, beispielsweise zum Schwimm- und Sportunterricht wirken sich positiv auf Finanz- und Personalressourcen aus. Synergien ergeben sich zwischen Realschule und Grundschule beim Heizungsbetrieb, Hausmeister und Grünpflege. Vor allem aber die unübersichtliche Schulbushaltestelle im Bereich der Engstelle an der viel befahrenen Hofheimer Straße, aber auch der Pausenhof auf der Straße des „Schulwegs“ bleiben den neuen Schülergenerationen dann endlich erspart, sagt Stefan Rottmann.

Und so fiel vor knapp einem Jahr der Grundsatzbeschluss des Gemeinderats zum Bau der neuen Schule hinter der bestehenden Realschule. Es folgte eine Machbarkeitsstudie, um sicherzustellen, dass das Vorhaben Grundschulneubau auf dem topographisch schwierigen Gelände und auf dem nur begrenzten Grundstück realisierbar ist. Anschließend musste ein Architekt ausfindig gemacht werden: Aufgrund der erwarteten Investitionssumme musste eine Europaweite Ausschreibung durchgeführt werden, so Rottmann. Unzählige Büros reichten ihre Bewerbungen ein. Nach einer entsprechenden Bewertungsmatrix wurden die drei „besten“ Bewerbungen ausgewählt. Im Juni diesen Jahres erfolgte als Zwischenschritt ein Skizzenwettbewerb. Drei Architekturbüros hatten die Gelegenheit vor dem Gemeinderat ihre Idee einer neuen Grundschule in Schonungen zu präsentieren. Das Rennen machte schließlich SMP (Oestrich-Winkel), die mit ihrem Planentwurf und Lösungsansatz den Gemeinderat beeindruckte.

Seither wird geplant und gefeilt. Viele Abstimmungsgespräche waren in den letzten Monaten notwendig, wie die zuständige Projektleiterin Sonja Bernhardt (SMP) erklärte. Die Schulleitung, Hausmeister und Gemeinde waren regelmäßig im Gespräch. Hinzu kamen Gespräche mit der Kreisbrandinspektion aber auch mit Schul- und Baubehörden. Der Neubau besteht aus etlichen Gewerken, die von einzelnen Fachbüros betreut und entwickelt werden. So stellt die Koordination und Zusammenführung der Planer in den Bereichen Tragwerk, Brandschutz, Außenanlagen, Technik, Sanitär, Akustik usw. … das Büro SMP vor großen Herausforderungen. Bernhardt berichtet von einer guten Arbeitsatmosphäre: „Alle Planer sind hoch motiviert und wir konnten im Projekt schon sehr große Fortschritte erzielen!“ Weil Schwimmbad, Kindergarten, Turnhalle und Grundschule im direkten Umfeld liegen, und die zentrale Heizungsanlage der Realschule auch in die Jahre gekommen ist, soll zusätzlich ein Nahwärmenetz realisiert werden. Der laufende Betrieb ist mit Hackschnitzel aus Gemeindewäldern geplant, so könnte ein wirtschaftlich günstiger und umweltverträglicher Betrieb gewährleistet sein.

In ihrer knapp einstündigen Präsentation ging die Architektin Sonja Bernhardt auf Optik, Raumaufteilung und Funktionalität des neuen Gebäudes ein. Es entsteht also ein zweiflügliger Neubau mit Innenhof der als Pausenfläche genutzt werden kann. Die Schule wird als Inklusionsschule und Ganztagsschule geführt. Die Genehmigung der dann insgesamt vier Ganztagsklassen (pro Jahrgangsstufe) wurde bereits mit einem Vorbescheid durch das Kultusministerium bestätigt. So entsteht eine Mensa mit Außenbereich und Küchenräumlichkeiten. Das Gebäude bietet durch seine klare Grundrissstruktur, sowie seinen hellen und großzügigen Gängen einfache Orientierung. Das neue zweigeschossige Schulhaus ist mit einem Aufzug ausgestattet und komplett barrierefrei. Außerdem bietet die geplante Grundschule optimale Fluchtwege, ein ausgefeiltes Brandschutzsystem sowie Amok-Schutz durch klare Strukturen. Die talseitige Fassade stellt sich zweigeschossig dar, die hangseitige Fassade im bereich des Speiseraumes dagegen eingeschossig. Grundsätzlich ist die Gestaltung klar und harmonisch gegliedert und greift die Gestaltungsgrundsätze der benachbarten Bestandsbauten auf. Aufgrund der Trennung der beiden Gebäudeteile durch das verglaste Treppenhaus, wird die notwendige Baumasse differenziert, sodass ein möglichst „leichter“ Baukörper entsteht. Dies wird noch unterstützt durch die Fassadenrücksprünge im Bereich der Belichtungsachsen, wie Sonja Bernhardt anhand von Animationen erklärt. Insgesamt beherbergt die neue Grundschule acht Klassenräume mit angegliederten Gruppenräumen. Außerdem befindet sich im Erdgeschoss angegliedert an den Innenhof eine Pausenhalle, die als Veranstaltungshalle mitgenutzt werden kann. Sanitär- und Hausmeisterräume, Verwaltungsbereiche, sowie Lager- und Technikflächen sind ebenfalls vorgesehen.

Als „Kostentreiber“ wurde die äußere Erschließung identifiziert: Die verschiedenen Geländeniveaus stellt die Anbindung beispielsweise mit Kanal und Wasser vor große Herausforderungen. Es entstehen Baugruben mit Tiefen von bis zu 7,5 Meter, wie Hans-Ulrich Hoßfeld (Hoßfeld-Fischer) erläutert. Die Erschließung mit den verschiedenen Medien (Strom, Wasser, Kanal, Nahwärme, Telekom etc…) erfolgt über die Straße zum Kindergarten. Durch das Nebeneinanderverlegen zahlreicher Versorgungsleitungen in unterschiedlichen Tiefen wird die Straße stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass ein Neubau unumgänglich wird. Auch die Anbindung der Schulbusse musste neu überdacht werden. Auf etwa zweihundert Metern entsteht eine komplett neue Umgehungsstraße. Der Schulbus fährt in Richtung Naturfreundehaus, hinter dem Kindergarten hält er an der dann neu eingerichteten Bushaltestelle und fährt die heute bestehende Straße am Kindergarten hinab zur Straße „An der Tann“. Es wurde darauf geachtet, dass die Kinder möglichst keine Straßen überqueren und Steigungen von maximal 6% vorfinden. Hinzu kommen weitere Parkplätze und Straßenbeleuchtungen. Alleine die äußere Erschließung beläuft sich auf einen Kostenansatz von 775.000 Euro.

„Bisher liegen wir voll in der Zeitplanung!“, wie Bernhardt berichtet. Läuft weiterhin alles am Schnürchen kann nächstes Jahr im Sommer mit den Bauarbeiten begonnen werden. 2016 schließlich, soll die Eröffnung der neuen Grundschule erfolgen. Bis dahin muss der Gemeinderat noch eine Vielzahl von Beschlüssen fassen. Den Neubau der Grundschule und das Einverständnis zu den Planungen hat der Gemeinderat schließlich einstimmig bestätigt, lediglich bei der Planung der äußeren Erschließung gab es eine Gegenstimme. Bürgermeister und Gemeinderat lobten schließlich die erfolgreiche Zusammenarbeit mit SMP und die eindrucksvollen Planunterlagen. „Unsere neue Grundschule wird ein echter Blickfang und bietet eine hervorragende Lernatmosphäre!“, freut sich Stefan Rottmann.

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