
Schonungen: Eines steht heute schon fest: Wenn die Altlastsanierung abgeschlossen und der Städtebau die Anwohner und Gäste aus nah und fern ins Staunen versetzt, dann wird ein großes Fest gefeiert, so Bürgermeister Stefan Rottmann. 15 Jahre hat Schonungen auf diesen Moment hingearbeitet: Gerade die letzten drei Jahre während der Bauphase war für alle Beteiligte eine harte, entbehrungsreiche Zeit.
Knapp ein Jahr vor Fertigstellung der gewaltigen Baumaßnahme haben Sachgebietsleiter für Städtebau, Manfred Grüner, sowie Horst Eichelmann und Brigitte Werner (beide Regierung von Unterfranken) gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Rottmann, Maria Waldhäuser, Andrea Pfrang und Beate Wolker (alle Gemeindeverwaltung) das Areal besichtigt. Etwa vier Millionen Euro werden für die Neugestaltung des Sanierungsgebiets an Zuschuss aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) fließen. Äußerst komplex und bürokratisch gestaltet sich der Abruf der Mittel: Besonders die Gemeindeverwaltung und Regierung von Unterfranken haben viele Details und Verfahrensschritte zu berücksichtigen. Bei einem gemeinsamen Besprechungstermin wurden Erfahrungen zur Abwicklung des ersten Bauabschnitts ausgetauscht.
Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen: Schon jetzt wird der Städtebau in vielen Bereichen sichtbar. Markanteste Veränderung ist sicherlich die Verlegung des Flüsschens Steinach. Neben einer optischen Aufwertung des Bachbetts wurde gleichzeitig Hochwasserschutz betrieben. Über Treppenanlagen soll die Steinach künftig erlebbarer werden. Auch die Einfriedungen und Mauerbauwerke sind gelungen: Der Radweg wurde Streckenweise mit Gabionenwände eingefasst, während an der Steinach entlang im Bereich der Sattlerstraße große Wasserbausteine verbaut wurden. Gemeinsam mit den Anliegern der Sattlerstraße konnten neue Erschließungen geschaffen und alte Brücken abgebrochen werden, damit die Steinach noch mehr zur Geltung kommt. Von Nord nach Süd verläuft künftig der neue Geh- und Radweg, der Marktsteinach mit dem Mainradweg verbinden soll.
Zwei neue Brücken überspannen die Steinach, außerdem wurde die fußläufige Verbindung mit neuen LED-Beleuchtungen ausgestattet. Insgesamt wird das neue Wohnquartier mit mehr Grün- und großzügigen Parkplatzflächen ausgestattet. Zwei neue Straßen werden entstehen: Vom Hegholz wird eine Querverbindung zur Sattlerstraße geschaffen, die künftig als Stichstraße ein kleines Wohngebiet erschließt – damit verliert die ehemalige Sattlerstraßenbrücke seine ursprüngliche Bedeutung als Verkehrsbrücke. Die Werlingstraße hingegen wird zum Bauhof verlängert.
Ein Wehrmutstropfen musste Bürgermeister in der letzten Gemeinderatssitzung verkünden: Das ursprünglich geplante Nahwärmenetz wird aufgrund mangelnder Nachfrage vorerst nicht realisiert. Wie sich herausstellte sind zu viele Anwohner mit neuen und effizienten Gas- oder Ölheizungen versorgt: Der Betrieb eines Nahwärmenetzes sei damit nicht wirtschaftlich zu führen, wie die Stadtwerke als Investor mitteilt. Ein wichtiges Nahwärmeteilstück wurde zwischen dem Unternehmen „Fuchs“ und dem Bauhof an der Steinachkante mitverlegt, sodass eine spätere Erschließung möglich wird. Frühestens mit dem Bau des Pflegeheims soll das Nahwärmeprojekt nochmals auf seine Realisierbarkeit überprüft werden.
Leitender Baudirektor Manfred Grüner zeigte sich begeistert, wie das Wohnquartier mit Städtebaumitteln aufgewertet wurde. Die Gemeinde selbst konnte mit Grunderwerbsverhandlungen gestalterisch einwirken und hält sich die Möglichkeit offen, das Gebiet mit sozialer Infrastruktur weiterzuentwickeln. Fest eingeplant ist die Errichtung eines Pflegeheims: Sechs Betreiber zeigten bisher großes Interesse am Standort Schonungen: Denkbar wäre weiterhin altengerechte Wohnungen, sowie ein Ärztehaus und Domizil für die Sozialstation. Die Großgemeinde hat großen Nachholbedarf, sagt Rottmann und sieht hier großes Entwicklungspotenzial. Dass die Gemeinde einer positiven Zukunft entgegensieht, zeigen die ersten Anfragen für Baugrundstücke – die hohe Anzahl der interessierten Betreiber und Investoren für ein Pflegeheimprojekt lässt hoffen, auch erste Jobanfragen für Pflegepersonal sei bereits eingegangen.
Das Foto zeigt von links Maria Waldhäuser, Leiterin der Allgemeinen Verwaltung (Schonungen), Bürgermeister Stefan Rottmann, Sachgebietsleiter Manfred Grüner, Brigitte Werner und Horst Eichelmann (alle Regierung von Unterfranken)
Fotos: Philipp Hartmann




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